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DiDaT

DiDaT Forschungsprojekt in Kooperation mit IAAS Potsdam

 

Wege zu einem verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Daten

150 WissenschaftlerInnen und PraktikerInnen präsentieren Orientierungen und Wegweiser für einen verantwortungsvollen Umgang mit digitalen Daten als Ergebnisse eines zweijährigen transdisziplinären Prozesses.

Seitens der Hochschule der Humanökologie (COHE) waren Dr. Klaus Markus Homfann als Fascilitator für Mobilität und vernetzte Räume (VR 01) und Dr. Wolfgang Serbser als Experte für soziale Räume und transdisziplinäre Projektgestaltung beteiligt und sind Co-Autoren im Weißbuch und der Supplemenatary Information.  

Die Digitalisierung verändert unser Leben und hat einen grundlegenden Wandel vieler Bereiche zur Folge - in Form von Vorteilen, aber auch von unerwünschten Nebenwirkungen. Die Nachhaltigkeitsforschung steht nun vor der Herausforderung, die unbeabsichtigten Nebenwirkungen (die sogenannten „Unseens") der digitalen Transformation zu identifizieren. Sie soll Strategien entwickeln, die den Gesellschaften einen angemessenen Umgang mit diesen unerwünschten Effekten ermöglicht.

Laut einem 2017 abgehaltenen strukturierten Gespräch europäischer Fachleute ist bei digitalen Daten das Verhältnis zwischen Eigentum, wirtschaftlichem Wert, Nutzung und Zugriff nicht ausreichend bekannt. Daraus können sich unbeabsichtigte Nebenwirkungen für Einzelpersonen, Gruppen, Unternehmen und weitere Teile der Gesellschaft ergeben. Das Projekt DiDaT (Digital Data as subject of Transdisciplinary Processes, digitale Daten als Gegenstand eines transdisziplinären Prozesses) wird in einem transdisziplinären Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis die Vulnerabilitäten verschiedener Stakeholder-Gruppen untersuchen und bewerten. Geleitet wurde das Projekt DiDaT von Ortwin Renn (IASS-Potsdam) und Roland W. Scholz (ETH).

DiDaT verfolgt folgende Ziele:

  • Erstellung Sozial robuster Orientierungen zum Umgang mit unerwünschten Nebenfolgen (Unseens: Unintended side effects) der digitalen Transformation
  • Förderung der „Best Practices" für die Nutzung von digitalen Daten
  • Erörterung der Grundsätze einer Datenethik gemäß den Erkenntnissen des strukturierten Gesprächs europäischer Fachleute, laut denen ethische Grundsätze noch nicht ausreichend diskutiert und umgesetzt werden. Die Initiierungsphase des Projekts begann am 1. Oktober 2018.

Am 25. März 2019 fand das DiDaT Kickoff Meeting am IASS in Potsdam statt. 13 Praktikerinnen und 25 Wissenschaftlerinnen diskutierten in einem ersten Anlauf dazu, welche unerwünschten Nebenwirkungen „Unseens" aus der Nutzung von digitalen Daten resultieren können. Aufbauend auf den Konzeptskizzen (siehe unten) wurden ca. 35 Praktikerinnen und ca. 45 Wissenschaftlerinnen mit in die Erstellung der ersten Skizze der Grobkonzepte einbezogen.

Auf der 1. Stakeholder-Konferenz diskutierten 35 Praktikerinnen und Praktiker und 38 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Feinpläne für die sieben Vulnerabilitätsräume.

Die Corona-Pandemie hatte auch auf DiDaT grosse Folgen. Die für die Vertrauensbildung wichtigen physikalischen Treffen konnten nicht stattfinden. Einige Mitglieder wurden durch zusätzliche Anforderungen zeitweise aus dem Prozess herausgezogen. Somit ist ein Teil der verspäteten Banderstellung durch Corona zu erklären.

Das Forschungsprojekt DiDaT besteht aus einer paritätischen Ko-Leitung, die Vertreter aus Wissenschaft und Praxis auf allen Ebenen miteinander vereint. Dies sind Markus Beckedahl (Leiter Zivilgesellschaft, netzpolitik.org), Stephan Noller (Leiter Wirtschaft, Ubirch und Bundesverband Digitale Wirtschaft, BVDW), Prof. Dr. Dr. Ortwin Renn (IASS) und Prof. em. ETH Roland W. Scholz (IASS-DUK). Die wissenschaftliche Leitung des Projekts besteht neben Profs. Renn und Scholz aus den Profs. Eike Albrecht und Magdalena Mißler-Behr (BTU Cottbus-Senftenberg).

Mit Abschluss der Phase der Weißbucherstellung starten Projekte zur Vertiefungsforschung und Transdisziplinäre Laboratorien (Td-Labs).

Das Td-Lab Datenökonomie mit dem Schwerpunkt Online Marketing wird die begonnene Arbeit fortsetzen. Gebildet hat sich ein Td-Lab zu Anpassungsstrategien von KMU. Im Bereich Landwirtschaft wird ein Td-Lab zu Strategien der Bewertung von Datenhoheit im Bereich der Landwirtschaft entstehen. Die Arbeit dieser Gruppen wird durch das Td-Methoden Lab (BTU-Cottbus-Senftenberg; Paul Honore Takam) unterstützt, in dem Software zur partizipativen Szenario-Konstruktion und Szenario Bewertung entwickelt wurde, die in den Td-Labs eingesetzt werden. In den Td-Labs wird aus der Sicht der Praxispartner auch eine lösungsorientierte Sicht (etwa bei Strategie-/Business Plan) eingenommen, weshalb wir hier - für bestimmte Projektphasen - auch von transdisziplinärer Aktionsforschung sprechen.

Hier finden Sie eine ausführliche Beschreibung des DiDaT Projekts. Einen Bericht über die 2. DiDaT Stakeholder-Konferenz am 22.01.2020 bei Fraunhofer Fokus in Berlin lesen Sie hier. Bitte senden Sie uns eine E-Mail oder kontaktieren Sie Roland Scholz unter +41 79 422 44 01, wenn Sie weitere Informationen wünschen, die nicht in der Broschüre enthalten sind, oder wenn Sie sich am Projekt beteiligen wollen.

 

Übergabe des DiDaT Weißbuches erfolgte am 2.3.2021

Markus Beckedahl (netzpolitik.org), Stephan Noller (ubirch, BVDW), Ortwin Renn (IASS) und Roland W. Scholz (IASS und Donau Universität Krems) übergeben das Weißbuch an Hanna Gleiss (Zivilgesellschaftliche Vernetzungsstelle gegen Hate Speech im Internet), Yvonne Hofstetter (Essayistin, Juristin, Unternehmerin, Lehrende), Dr. Claus D. Ulmer (Deutsche Telekom; Perspektive Wirtschaft) und Prof. Ulrich Kelber (Bundesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit).

Eröffnet wird die Veranstaltung von Prof. Dr. Peter Parycek (Fraunhofer FOKUS; Mitglied des DiDaT Steering Boards)