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Schweisfurth
Brief der Schweisfurth-Stiftung vom 9. September 2010
Betreff: WG: Humanökologie Hochschulgründung
Sehr verehrte Frau Kreisrätin Sörgel,
gerne habe ich mich mit dem Gründungsaufruf für ein College of Human Ecology for Europe (CoA-Europe) befasst. Als Hochschullehrer an der Humboldt Universität in Berlin (Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät) und an der Hochschule für Politik in München, stellt der Ansatz Politischer Ökologie mit einem Schwerpunkt auch in der Humanökologie eine methodische Grundlage für meine Forschungen und Vorlesungen im Bereich der Agrar-, Ernährungs- und Umweltethik dar. Er bildet auch das wissenschaftliche Rückgrat für meine Politikberatung, beispielsweise als Stellvertretender Vorsitzender der Verbraucherkommission des Freistaats Bayern (http://www.bayern.de/Verbraucherkommission-.2251/index.htm ).
Trotz einzelner Bemühungen stellt jedoch eine fächerübergreifende Umweltforschung auf der Basis der Humanökologie in der europäischen Forschungs- und Hochschulbildungslandschaft ein Desiderat dar.
Als Kurator der Hochschule für Politik in München und Koleiter der Forschungsstelle für Politische Ökologie ebenda, weiß ich um die Herausforderungen, aber auch um die Chancen einer Hochschuleinrichtung, die ein besonderes Studium und Abschlussangebot in der deutschen Hochschullandschaft positioniert. Angesichts der in München vorhandenen Nachfrage nach Studienplätzen und des zunehmenden Interesses an Studienangeboten im Bereich der politischen Ökologie bzw. erwartbarenden an der Humanökologie, gerade wegen der dort angebotenen Verbindung von Theoriemodellen und Denktraditionen verschiedenster Disziplinen unter einem Dach, bin ich davon überzeugt, dass ein College of Human Ecology for Europe eine große Nachfrage finden wird.
Es gibt bisher noch keinen Studienort, an dem unter dieser Theoriebildung eine abschlussfähige Ausbildung in Richtung nachhaltiger Entwicklung vorgenommen wird.
Die besondere Verbindung mit dem „College of the Atlantic“ garantiert darüber hinaus einen Erfahrungsreichtum und ein Fundament in der Modulentwicklung mit hoher Attraktivität. Gerade ein Standort in Bayern wäre auch aufgrund des Praxisumfelds an Aktivitäten in der Regionalentwicklung überaus geeignet. Insofern plädiere ich nachdrücklich dafür, dass sich Weissenburg an den Charrette-Workshops für die Auswahl eines geeigneten Standorts beteiligt.
Gerne stehe ich für weitere Nachfragen zur Verfügung und verbleibe für heute mit freundlichen Grüßen
Ihr
Prof. Dr. Franz-Theo Gottwald
Schloßrondell 1
80638 München
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Fax +49 89 / 17 95 95 19
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